Ehemaliges Konventsarchiv, 1420-1854 (Gliederungsgruppe II)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Ehemaliges Konventsarchiv
Inhalt:Akten und Schriften des Kirchenkonvents / geistlichen Konvents
Enthält auch allgemeines Schriftgut, welches über den kirchlichen und geistlichen Bereich hinausreicht.
Entstehungszeitraum:1420 - 1854

Angaben zur Benutzung

Bemerkungen:Notiz zu Mss.hist.Helv. XXIV 86 auf der Burgerbibliothek Bern (von Emil Meyer, Adjunkt des StAB, vom 8. Oktober 1952):
Zu den Folio-Bänden alter Nummerierung I-XXXIII des Konventsarchivs (B III 31 ff.) besitzt die Burgerbibliothek Bern unter der Signatur Mss.hist.Helv. XXIV 86 ein Materialregister, das von Dekan Johan Wyttenbach (denatus 23. Nov. 1798) stammt. Es gibt an, dass die Bände Nrn. I und XVIII schon unter Dekan Ith sel. verloren gegangen und vergeblich von Dekan Risold durch eine Einsendung im [Berner] Wochenblatt gesucht worden seien.
Aus dem Miss.hist.Helv. XXIV 86 ergibt sich nun, dass im Staatsarchiv in der Sammlung der Foliobände des Konventsarchivs die römischen Nummern I, VII, XVIII und XXII fehlen. Von Nr. XXV (B III 56) an stimmt der Inhalt der röm. Nrn. bei uns und in Mss.hist.Helv. XXIV 86 nicht mehr überein, und die Nummern sind jetzt nicht weiter identifiziert worden. Das seit wohl über 130 Jahren angenommene Fehlen der röm. Nr. I bei uns dürfte aber jetzt, wie dieses Materialregister nun auszubringen scheint, nur noch ein scheinbares sein, indem sich herausgestellt hat, dass nach Stichproben der Inhalt unserer Nr. XXV (B III 53) mit demjenigen der im Register aufgeführten Nr. I übereinstimmt und somit diese Nr. XXV den Bd. I der "Epistolae varii thematis et Miscellanea ecclesiastica" bilden dürfte.
Die drei anderen fehlenden Bände enthalten:
VII: Chronica Ecclesiae et Reipublicae Bernensis ab anno 1550 ad annum 1594. (zw. B III 36/37)
XVIII: Chronicon breve Ecclesiae et Reipublicae Bernensis von 1550 bis 1573 durch Johannes Haller und von 1573 bis 1587 durch Abraham Müslin, beyde Prediger zu Bern, verfertiget. (zw. B III 44/48)
XXII: Epithalamia et vota (zw. B III 50/51)
Die Inhaltsverzeichnisse sind nicht immer vollständig, zum mindesten nicht alle, indem z.B. unter dem Titel bei Bd. XVII und XVIII angemerkt ist, es sei nur das Kirchliche berücksichtigt, und dasjenige von Bd. I nicht bis zum Ende unseres Bandes XXV geht.
Im Bestand E VII (Alte Inventare und Register) befindet sich in E VII 121a ein Materialregister (alte Nr. 128) zu den Foliobänden I-XXIV (B III 31 ff.), das aber in den Bandinhaltsverzeichnissen nicht immer die gleichen Aktennummern aufzählt und deren Inhaltsangaben auch nicht immer gleich redigiert wie Mss.hist.Helv. XXIV 86. Die beiden Manuskripte dürften in einem gewissen noch abzuklärenden Zusammenhang stehen.

Die alte Nummer C.A. 22 (XXII) ist heute unter DQ 222 zu finden.
Findhilfsmittel:Findmittel zu B III 31 - 118 (ohne B III 100 – 104, die über besondere Bandregister verfügen): E II 13 (Register über die Briefe des Geistlichen Konvents): Die grossen Zahlen beziehen sich auf die alten Signaturen des Konventsarchivs in arabischen Zahlen).
E II 13 enthält auch ein Inventar zu B III 31-36 (alte Signatur C.A. 2-6: Epistolae) sowie B III 37 und 38 (alte Signaturen C.A. 8 und 9: Miscellanea)

Angaben zum Kontext

Provenienz:Kirchenkonvent (Geistlicher Konvent)
Verwaltungsgeschichte:Der Kirchenkonvent - auch Geistlicher Konvent genannt - ist eine staatliche Behörde, die sich als Expertenkommission für religiöse und kirchliche Fragen aus Dekan, Pfarrern und Professoren der Hauptstadt zusammensetzt. Zu ihren Aufgaben gehören die allgemeine Sorge für das Wohl der Kirche, die Bewahrung der reinen Lehre und Abwehr der Irrlehrer, die Aufrechterhaltung von Zucht und Ordnung im Gottesdienst und bei der Geistlichkeit, das Vorschlagsrecht bei Pfarrbesetzungen (die eigentliche Wahl der Pfarrer erfolgt durch den Kleinen Rat), die Beaufsichtigung der Vikare und Kandidaten und die Schlichtung von Zwistigkeiten zwischen den Pfarrern. Im Zuge der Verfassung von 1831 wird der Konvent im April 1834 per Dekret aufgehoben, seine Aufgaben werden dem damaligen Erziehungsdepartement übertragen.
Bestandesgeschichte:Das erste vorhandene Inventar des Konventsarchivs stammt von Johann Jakob Zehender aus dem Jahre 1746. Geordnet und gebunden wurde, wie oft üblich, nach der Grösse der vorhandenen Akten, also in Folio, in Quarto und in Octavo. Die Bände wurden anschliessend mit römischen Ziffern durchnummeriert, bzw. mit Buchstaben versehen und alphabetisch geordnet. Obwohl sich im Inventar von 1766 neue Akten und Bände finden lassen, welche arabisch nummeriert zwischen die bestehenden Teile eingefügt wurden, bleibt die Ordnung von 1746 ersichtlich. Mit der Auflösung der Konvents 1834 werden die Akten aus dem Dekanatsgebäude an der Junkerngasse ins Stiftsgebäude verlegt und der Erziehungsdirektion übergeben. Per Ratsbeschluss von 1849 muss das Archiv wieder umziehen, diesmal ins Erdgeschoss des Rathauses. Im Inventar von 1850 findet man das ehemalige Konventsarchiv als viergliedrige Unterabteilung des Kirchenwesens. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Bände dieser vier Teile arabisch durchnummeriert und als Kirchenwesen II geführt; diese Nummerierung findet sich als "bisherige Signatur" auch im Register von Notar G. Louis, welches 1945 entstanden sein dürfte. Die Aufstellungen über den Inhalt des Staatsarchivs von 1889 (Archivstruktur unter Moritz von Stürler) und 1892 (Archivstruktur unter Heinrich Türler) lassen das zunehmende Pertinenzdenken erkennen, grundsätzlich bleibt das Archiv des Kirchenkonvents als Provenienzbestand jedoch bis heute ersichtlich und umfasst den Bereich B III 31 bis B III 150a.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:Findhilfsmittel siehe:
E II 13 Register über die Briefe des geistlichen Konvents und Inventar der Bände Epistolae 1-7 und Miscellanea 8-9 (Archiveinheit)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:http://www.query.sta.be.ch/detail.aspx?ID=78142
 

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